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2017 - 14. Teltowkanal Halbmarathon



Bereits in der Nacht nach dem Magdeburg Marathon stand für mich fest, dass das nicht der Abschluss der Saison 2017 werden durfte. Neben dem enttäuschenden Ergebnis nagte vor allem die fehlende Freude während des Laufes an mir. Schließlich soll das Laufen – bei allem sportlichen Ehrgeiz – doch vor allem Spaß machen. Ich suchte also nach einem weiteren Halbmarathon in der Region und wurde schnell fündig: der 14. Teltowkanal Halbmarathon
Ich las ein paar Laufbewertungen und kam zu dem Schluss, dass dieser kleine "crossähnliche" Halbmarathon unbedingt noch in die Jahresplanung aufgenommen werden musste. Ich klärte die Übernachtung bei einer lieben Freundin und machte mich dann samstags mit dem kleinen Mädchen mit dem Zug auf den Weg nach Teltow.

Start
Gut ausgeschlafen machte ich mich Sonntag morgen allein auf den Weg zum Teltower Damm – Start und Zielbereich der Veranstaltung. 1500 Starter und Starterinnen hatten sich eingefunden. Ich hatte ein gutes Gefühl und freute mich auf einen ruhigen Lauf. Eine Zielzeit hatte ich mir bewusst nicht vorgenommen, da ich die Strecke überhaupt nicht einschätzen konnte und ja auch der Spaß am Laufen im Vordergrund stehen sollte. Bereits auf dem Weg zum Startblock sah ich einen der fiesesten Streckenabschnitte des Laufs – DIE Treppe. Beim Teltow Halbmarathon werden drei Runden a 7,1 km gelaufen. Man startet gemeinsam mit den Läufern über 7,1 km und 14,1 km. Die Strecke führt zunächst am Teltowkanal entlang bis zur Brücke an der Wismarer Straße und von dort aus auf der berliner Seite am Kanal entlang wieder zurück. 

1. Runde
Frisch ging ich in die erste Runde. Die Beine fühlten sich gut an. Auf Teltowerseite des Kanals lief ich einen guten Schnitt auf dem asphaltierten Weg. Nach der Wende kam dann allerdings das frühe Erwachen. Schmale Wege, die ein oder andere Stufe und sehr viele Wurzeln waren charakteristisch für den zweiten Teil der Strecke, bei dem man wieder am Kanal entlang zum Teltower Damm zurück lief. Aber ich hatte Glück und blieb hinter keinem langsameren Läufer hängen. Dennoch war ich auf diesem zweiten Streckenabschnitt deutlich langsamer unterwegs. Zum Schluss kurz vor dem Durchlaufen des Start/Zielbereiches kam dann auch noch DIE Treppe – ich joggte sie beim ersten Mal noch hoch motiviert nach oben.

2. Runde
Auf dem ersten Teil der zweiten Runde konnte ich wieder Tempo aufnehmen, auch wenn sich meine Beine schon deutlich schwerer anfühlten. Der Rückweg war dann schon deutlich härter. Hochkonzentriert umlief ich die Wurzeln – die übrigens alle super markiert waren! Die Treppe lief ich noch in einem Zug nach oben.
Noch eine Runde? Puh das dürfte anstrengend werden.

3. Runde
Jetzt musste ich das Tempo doch deutlich rausnehmen. Meine Beine taten weh und die Füße waren schon jetzt voller Blasen. Während ich auf der Teltowerseite lief, schauderte es mir schon vor dem Rückweg. Auf einmal tauchten aber am Wegesrand mein kleines Mädchen und meine Freundin mit ihrem Mann und ihrem kleinem Mädchen auf. Die Mädels feuerten mich mit Rasseln an. Das gab noch mal Kraft für einen letzten Zwischenspurt. Sub 1:55 hatte ich mir nun als Ziel gesetzt. Ich quälte mich durch den zweiten Streckenabschnitt – jeder Schritt tat aufgrund der vielen Blasen weh. Die Treppe? Dieses Mal ging ich sie nur hinauf. Ich hielt danach kurz inne und holte noch einmal Luft für den Zieleinlauf. Da stand neben mir plötzlich ein Läufer – er deutete mir, dass ich vor ihm in Ziel laufen sollte… Warum? Er war mir die letzten 2 km gefolgt und bedankte sich dafür, dass ich ihn noch einmal zu Höchstleistungen getrieben hätte: „Sie waren meine Pacemakerin. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft!“ Das ich so etwas noch erleben darf 😁 Also ging es lachend ins Ziel. Mit 01:54:45 war ich absolut zufrieden.

Fazit
Diesen schönen Lauf entlang des Teltowkanals habe ich definitiv unterschätzt. Dennoch konnte ich ihn – vor allem wegen des fehlenden Drucks - sehr genießen. Als besondere Überraschung mein kleines Mädchen an der Strecke zu sehen und so ein tolles Kompliment direkt vor dem Zieleinlauf zu bekommen, haben diesen Lauf zu einem würdigen Abschlusslauf 2017 gemacht. Nächstes Jahr komme ich wieder – dieses Mal aber besser auf die Bedingungen vorbereitet - ein Paar Trailschuhe dürfen es dann definitiv sein 😃

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